Gerade in Krisenzeiten wird ein Investment in Gold für Privatanleger immer beliebter. Die Vorteile liegen in puncto Sicherheit, Verfügbarkeit und Wertbeständigkeit klar auf der Hand. Doch wo viel Sonne ist, da ist auch viel Schatten. Das nutzen einige Anbieter gnadenlos aus. Damit Sie nicht auf die typischen Fehler beim Goldkauf hereinfallen, haben wir Ihnen eine Liste von 9 Tipps aus unserer täglichen Praxis erstellt, die Sie unbedingt beachten sollten.
Das sind die gängigsten Fehler beim Goldkauf
Fehler 1: Kauf über TV-Sendungen, TV-Zeitschriften oder Ähnliches
„Vermeiden Sie den Erwerb von Edelmetallen und Münzen über Home-Shopping-Kanälen, über TV-Zeitschriften oder ähnliche Medien.“ – Michael Schwarze, Geschäftsführer Roy Versicherungsmakler GmbH & Edelmetallexperte
Warum sollte man hier vorsichtig sein?
Achtung! Das ist eine verbreitete Verbraucherfalle! Diese Angebote richten sich bewusst vor allem an Menschen mit fehlenden Kenntnissen und Unsicherheiten. Sehr beliebte Käufer sind Senioren, die das Geld dafür haben und nicht vor dem Kauf im Internet recherchieren. Hier werden oftmals sehr kleine Münzen oder Medaillen angeboten, welche jedoch stark vergrößert dargestellt werden. Die genauen Maße werden vom Verbraucher übersehen, nicht visualisiert oder gar nicht erst angegeben
Sehr verbreitet ist die Masche, für den Vertrieb spezielle Medaillen oder Münzsammlungen herzustellen, die Ihnen kein anderer Händler wieder abkauft. Mit offiziell aussehenden Stempeln oder ungeschützten Bezeichnungen auf dem Werbematerial wie „Bundesrepublik Deutschland“, „Münz-Prägeanstalt“, „Zertifikat Nr….“ o.ä. wird ein hochwertiger Eindruck vermittelt. Unter Verwendung von künstlicher Verknappung wie „limitierte Ausgabe“, „nur noch …Stück“ oder einem ablaufendem Zähler wird ein Mangel und eine starke Nachfrage suggeriert und der Kauf stimuliert.
Der Wert dieser Münzen liegt in Wahrheit deutlich niedriger und beträgt teilweise nur bis zu 10% des Kaufpreises! Viele Angebote sind sogar völlig wertlos! So kommt es vor, dass am Ende der Werbeanzeige ganz klein etwas von „vergoldet“ steht. Auch ein vorgeblicher Sammlerwert wird nur vorgetäuscht und existiert nicht.
Es handelt sich um Münzen und Medaillen, welche Sie nicht wieder zurückgeben können. Der Verkäufer selbst verhindert durch immer neue Ausreden den Rückkauf. Oft ist der Verkäufer auch nicht mehr erreichbar. Spätestens dann erwachen die Verbraucher oder oftmals dann die Erben und stellen uns die Frage, was sie denn nun machen sollen…
Sie fragen sich, ob das legal ist? Seien Sie sicher, dass die Anbieter die Grauzonen des rechtlich Möglichen mehr als gut kennen und gnadenlos ausnutzen.
Fehler 2: Kauf von Goldbarren
Entscheiden Sie sich möglichst nicht für Goldbarren!
Wenn Sie in Gold investieren möchten, dann wählen Sie stattdessen möglichst allseits bekannte Münzen. Fast jeder dürfte schon vom Krugerrand, Maple Leaf oder Wiener Philharmoniker gehört haben.
Mit Münzen erreichen Sie eine höhere Fälschungssicherheit und darüber hinaus sind Goldmünzen zusätzlich anerkannte Zahlungsmittel. Die Rückgabe dieser Münzen funktioniert daher weltweit problemlos.
Schon seit Längerem liegt der Grammpreis nicht oder nur unwesentlich höher als bei Barren. Selbst wenn dieser Aufschlag höher ist, erhalten Sie diesen von jedem seriösen Händler beim Wiederverkauf wieder zurückerstattet.
Ein weiterer Punkt ist bei langjährig oder gar generationsübergreifend gelagerten Goldmünzen, dass diese durchaus einen zusätzlichen Sammlerwert bekommen können. So sind die so genannten Kurantmünzen, das sind historische Goldmünzen, überdurchschnittlich im Wert gestiegen.
Fehler 3: Nachts oder am Wochenende kaufen
Kaufen Sie nicht in der Nacht!
Da der Goldhandel in Deutschland weitestgehend an die üblichen Geschäftszeiten gebunden ist, erzielen Sie zu diesen Zeiten die besten Preise. Kaufen Sie daher nicht in der Nacht oder am Wochenende bei Online-Shops, da die Preise dann insgesamt teilweise deutlich höher sind.
Fehler 4: Auf komplizierte Verträge eingehen
Lassen Sie sich nicht auf unnötige Verträge ein!
Einige Anbieter locken mit „Bonus-Gold“ oder anderen Konstruktionen, welche den Erwerb besonders attraktiv machen sollen. In Wirklichkeit entsteht dadurch eine Verkomplizierung eines eigentlich ganz einfachen Geschäftes und ein zusätzliches und unnötiges Risiko. Sie binden sich nicht nur an einen Anbieter, sondern verlieren im Fall einer Insolvenz auch noch Geld.
Nach der Pleite bereits mehrere Edelmetallhändler mit solchen oder ähnlichen intransparenten Modellen sollten Verbraucher hier gewarnt sein. Erst im Nachhinein wurde durch die leider sehr träge deutsche Finanzaufsicht festgestellt, dass die für solche Konstruktionen notwendigen Lizenzen gar nicht vorlagen und die Geschäfte sogar rechtswidrig waren.
Vermeiden Sie auch Zertifikate, welche über Banken vertrieben werden. Die ganz große Besonderheit und einzigartige Sicherheit, dass Ihnen physisch bei Ihnen vorhandenes Gold bietet, geht so verloren.
Fehler 5: Kauf großer Stücke
Kaufen Sie keine großen Stücke.
Mit dem Erwerb von großen Münzen oder Barren erzielen Sie zwar einen deutlich besseren Einkaufspreis. Aber aufgrund des stark gestiegenen Goldpreises erreichen Sie mit einer kleineren Stückelung eine viel höhere Flexibilität beim Einsatz von Gold als Zweitwährung.
Sie schränken die Verfügbarkeit stark ein, da Sie große Stücke nicht teilweise verkaufen können. Darüber hinaus können Sie den Erwerb von kleineren Stücken anonym abwickeln.
Wollen Sie einen niedrigeren Betrag als für die gängige Größe von einer Unze investieren, dann kaufen Sie Münzen zu 1/2 Unze oder 1/4 Unze.
Ein guter Kompromiss sind so genannte Combi-Bars, bei denen Sie wie bei einer Schokoladentafel kleine Gramm-Stücke abbrechen können.
Übrigens: Den Preisaufschlag für kleinere Münzen erhalten Sie beim Wiederverkauf letztlich zurückerstattet.
Fehler 6: Kauf von Medaillen
Kaufen Sie keine Medaillen!
Achten Sie auf den Unterschied zwischen Münzen und Medaillen. Goldmünzen sind als Zahlungsmittel steuerbefreit, Silbermünzen nur mit 7% differenzbesteuert. Medaillen dagegen sind schon beim Erwerb teurer und außerdem mit 19% Mehrwertsteuer belegt.
Sie erkennen Medaillen daran, dass kein Nennwert auf der Ware angegeben ist. Bei Medaillen gibt es oft Probleme mit dem Rückkauf, was das Ganze zu einem sehr gravierenden Fehler beim Goldkauf macht.
Fehler 7: Risiken eingehen
Vermeiden Sie unnötige Risiken.
Achten Sie unbedingt auf die Sicherheit der Transaktion und des Anbieters. Diese können Sie am Besten bei einem langjährig vor Ort tätigen Geschäft persönlich überprüfen. Dabei sollte auch hier auf die Seriösität des Geschäftes geachtet werden, denn diese ist auch vor Ort keinesfalls immer gewährleistet.
Eine Reihe von Anbietern vertreibt Edelmetall über den Einsatz von Handelsvertretern über Haustürgeschäfte mit viel zu hohen Handelsspannen. Das kann für Sie dann oftmals sehr teuer werden…
Fehler 8: Kauf beim Juwelier
Bei Juwelieren liegt der Fall ganz anders. Hier ist in der Regel die Seriösität gegeben, jedoch wird der Golderwerb durch viel zusätzliches Brimborium stark verteuert. So werden teure Aufbewahrungsbehältnisse mit verkauft oder Gold als Schmuck angeboten.
Je edler die Lage des Ladengeschäftes, umso höher ist die Ladenmiete, die der Juwelier durch erhöhte Goldpreise wieder hereinholen muss. Fazit – hier stimmt einfach der Preis nicht!
Fehler 9: Bestellung im Internet
Bei einer Bestellung im Internet lauern zusätzlich weitere Gefahren:
Unglaublich gut gemachte Fake-Shops werben mit weit unterdurchschnittlichen Preisen, lassen dann aber nur Vorkasse zu. Über diesen Weg ist Ihr Geld jedoch weg. Auch echt vorhandene Shops werden kopiert und der Domainname geändert, das alles wird dann mit Werbeanzeigen bei Google beworben und die Betrugsmasche ist kaum zu enttarnen.
Aber auch andere Internethändler werben oft mit Preisen, die sich jedoch, nachdem der Kunden alle Angaben gemacht hat und den Kauf abschließen will, als Kilopreise herausstellen und gar nicht zur Anwendung kommen. Denken Sie daran – der aktuelle Goldpreis wird laufend an der Londoner Börse festgelegt, daran haben sich alle Anbieter zu orientieren.
Die Qualität der Ware ist ebenfalls ein Risiko beim Kauf im Internet. Diese kann nur beim persönlichen Erwerb vor Ort sichergestellt werden.
Die dauerhafte Erreichbarkeit von Internet-Shops ist im Gegensatz zu einem seriösen Händler vor Ort meist nicht gegeben. Das erschwert den Rückkauf.
Fazit der häufigsten Fehler beim Goldkauf
Die Tatsache, dass in Deutschland für jeden eine einfache Gewerbeanmeldung reicht, um Edelmetallgeschäfte anzubieten und das praktisch ohne jede weitere Qualifikationsnachweise oder eine bundesweite Finanzaufsicht, ermöglicht es natürlich auch unseriösen Anbietern, egal ob im Internet oder vor Ort, die Verbraucher zu täuschen. Aus einem eigentlich sicheren Geschäft kann so ganz leicht ein Verlust werden, wenn Sie auf einen der genannten Fehler beim Goldkauf hereinfallen.
Beachten Sie unsere Tipps, so sichern Sie sich besser dagegen ab. Ist Ihnen das alles zu kompliziert? Dann vertrauen Sie uns und lassen Sie sich bei uns im Büro beraten – wir sind immer gern für Sie da!
Hier geht’s zu unserer Kontaktseite (Klick!)
Achtung! Bei uns gibt es noch eine Besonderheit – hier können Sie Ihr Gold auch völlig anonym erwerben, d.h. ohne jede Aufzeichnung der Transaktion, und somit dem möglichen Zugriff durch staatliche Behörden vollkommen entziehen. Das ist derzeit noch zulässig bis zu einem Betrag von 1.999 € pro Person und Geschäft.